Resilienz verstehen
- Romaine Zenklusen
- 12. Nov. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Was haben ein Schwamm und eine Getränkedose gemeinsam?
Richtig, sie illustrieren das Konzept
der Resilienz.
Warum? Resilienz beschreibt die psychische Widerstandskraft. Im Hinblick auf Herausforderungen: Verwandle ich mich flexibel wie ein Schwamm oder bleibe ich erschüttert und zusammengedrückt wie eine Dose im Stillstand?
Im Arbeitskontext bedeutet dies: Eine resiliente Belegschaft ist nicht nur anpassungsfähiger und produktiver, sondern auch besser in der Lage, mit Veränderungen umzugehen. Mitarbeiter, die ihre eigenen Energien kennen und nutzen können, haben eine positivere Betrachtung der Dinge – ohne dabei eine rosarote Brille aufzusetzen. Resilienz ist nicht nur eine persönliche Eigenschaft – sie kann und sollte durch gezielte Massnahmen aufgebaut und gefördert werden.
Viele Angestellte fürchten, das Eingestehen von hoher Arbeitsbelastung, Stress oder Überforderung könnte als Schwäche gesehen werden. Das Resultat? Sie erkennen leichte Symptome wie Überforderungen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder Konzentrationsschwierigkeiten nicht an und suchen zu spät Unterstützung, was wichtige Gespräche verhindert und notwendige Veränderungen ausbleiben lässt.
Aus meinen Erfahrungen mit Kunden stellt sich immer wieder das Gleiche heraus: Die meisten Mitarbeiter wünschen sich eine Arbeitsumgebung, die sie in herausfordernden Zeiten unterstützt und nicht zusätzlich überfordert. Wo auf ein echtes Unterstützungsnetz Verlass ist und sie sich wieder selbstwirksam fühlen.
⁉ Bedeutet eine resilientere Belegschaft eigentlich, dass Mitarbeiter einfach „mehr aushalten“ und dadurch „mehr leisten“? Ist das nicht ein Teufelskreis? Während Resilienz aus meiner Sicht dazu beiträgt, dass Mitarbeiter effektiver mit Herausforderungen umgehen, muss sie Hand in Hand gehen mit Massnahmen, die Überarbeitung verhindern und echtes Wohlbefinden fördern.
Wie seht ihr das?
Resilienz ist erlernbar – letztlich geht es darum, die innere Haltung in Stresssituationen anzupassen. Das braucht Zeit. Aber es ist möglich, den Blick auf das Positive zu wenden und so die Herausforderungen des (Berufs)lebens besser zu meistern.
Romaine
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