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Shaolin statt Dominanz-Duell

Aktualisiert: 30. Juli


In vielen Unternehmen wird geführt wie im Wilden Westen. Schneller machen, noch schneller entscheiden. Hauptsache, es wirkt entschlossen. Doch wir alle wissen: Wirkung hat nichts mit Tempo zu tun.


Ich sehe oft Führungskräfte, die sich in Meeting-Marathons verlieren, in Entscheidungen, die aus Druck entstehen, nicht aus Klarheit und die im Dominanz-Duell stehen. Als müsste man nur genug agieren, um das Gefühl von Kontrolle und Macht aufrechtzuerhalten. Aber Kontrolle ist keine Führung und Tempo ersetzt keine Richtung.

Shaolin-Meister treten nicht an, um zu kämpfen. Sie beobachten, atmen, warten und handeln, wenn es/sie dran ist, nicht, wenn es laut wird.


Bernhard Moestl beschreibt in seinem Buch Shaolin. Du musst nicht kämpfen, um zu siegen, wie Shaolin lernen, zuerst bei sich selbst zu bleiben. Nicht jeder Reiz braucht eine Reaktion. In meiner Arbeit erlebe ich genau das als Gamechanger: Wer innehalten kann, trifft Entscheidungen, die nachhaltig wirken, statt nur Symptome zu managen.


Diese Klarheit fehlt in vielen Teams. Statt Präsenz gibt es Aktionismus und statt Kultur: Kontrolle.


Wer führen will, muss zuerst aufhören zu kämpfen. Ja, wirklich. Und das fängt immer da an: Mit sich selbst, mit Erwartungen, mit dem ewigen Gefühl, genügen zu müssen.


Und genau da liegt die Einladung an moderne Führung: Nicht härter, sondern bewusster zu arbeiten. Nicht gegen etwas, sondern für etwas. Für ein Team, das denkt statt nur nickt. Für eine Kultur, in der Fragen erlaubt sind.


Shaolin erinnert mich daran: Die grösste Kraft liegt nicht im Reagieren, sondern im Erkennen. Nicht im Druck, sondern in der Ausrichtung. UND: das Führung kein Dominanz-Duell ist. Kultur entsteht nicht im Lärm, sondern in der Stille danach.


Romaine

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